Monday, February 20, 2006

Haruki Murakami


Wahrscheinlich bin ich die zehnmillionste Entdeckerin von Haruki Murakami.
Freitag im Zug habe ich mein erstes Buch von ihm gelesen. Zehn Seiten vor dem Schluss, mitten in der Spannung, musste ich aussteigen. Das war brutal. Der Zug kam einfach zu früh.

Dass Marcel bei dem Buch fast gekommen ist, war in meinen Augen keine Werbung für das Buch. Aber habe ich etwa den gleichen Geschmack wie er?

Katrin weiß dass Haruki (wie Hajime die Hauptfigur) einen Jazzclub in Tokio hat.
Wer kann mir verraten, wo sie ist? Ich will da hin!


Saturday, February 18, 2006

Den Boden Schrubben

Frau Backhaus von der deutsch-japanischen Gesellschaft hat uns einen Film gezeigt mit dem Titel "Den Boden schrubben".
Wir sahen Mönche die stundenlang im Schneidersitz mit geschlossenen Augen meditierten und wie sie früh im Kloster den Boden schrubbten. Aber nicht auf den Knien, wie eine deutsche Hausfrau oder polnische Putzfrau, obwohl die ja jetzt auch alle einen Vileda-Wischmop oder so nehmen.
Nein, der japanische Mönch nimmt eine Kriegerhaltung ein, die Beine breit, Rücken gerade nach vorn gekippt, mit beiden Händen führt er einen großen Lappen auf dem Boden indem er das Gewicht von rechts nach links verlagert, dabei den Lappen mitführt. Bevor er die Bewegung von links nach rechts ausübt, macht er einen kleinen Schritt rückwärts.

- Schnitt-

Dann sahen wir Kinder in einer japanischen Schule, die fröhlich in der Haltung "Hund mit Kopf nach unten" einen Lappen durch die Flure ihrer Schule schoben.
An diesen Schulen gibt es keine Schmierereien, Schmutz und Unordnung. Ich werde mal in eine Schule reingehen und prüfen, ob das wirklich stimmt.

Ich habe dabei an mein Projekt eine Grundschule in Mörfelden gedacht. Schmutz, Reinigungskosten und Sauberlaufmatten sind dort ein Riesenthema. Vielleicht kann ich nach meiner Reise ein paar neue Vorschläge machen.

Jonas könnte seine Zivi-Zeit, in der er sich als Schneeschieber, Laubfeger und Reinigungskraft quält, nun unter einem ganz anderen Aspekt sehen. Nämlich als ersten Schritt zur Erleuchtung. Will er aber nicht. Er könnte sich höchstens vorstellen, dass alle Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald gemeinsam sauber machen.

Ich jedenfalls schrubbe nun mit einer ganz neuen Haltung (innerlich und äußerlich) mein Parkett.

Japanische Gärten



Ich habe mir vorgenommen, dass ich mal besonders auf die Gärten in Japan achte. Vielleicht bekomme ich Anregungen, wie ich meinen Minigarten etwas aufpeppen kann. Ein paar Elemente der japanischen Gartenkunst hat er ja schon: der Kirschbaum, der Kies, Holzpodeste und Steine.



Alles Unnütze muss ich noch entfernen (die Wanne z.B.), Ein Wasserlauf vom Regenfallrohr fehlt noch. Mal sehen was ich noch so entdecke.

Auf dem Weg zur Erleuchtung

Im Gegensatz zu manchen in unserer Gruppe für die sich ein langer Traum erfüllen wird, habe ich mich noch nie besonders für japanische Kultur interessiert. Dass Jonas sich so sehr für Japan interessiert, habe ich bis vor ein paar Wochen auch nicht gewußt. Auf unseren Vorbereitungsabenden sahen wir Filme über den Zen-Buddhismus.
Habe jetzt ein altes Bild gefunden, sitze da im Bundesarbeitsgericht unter einem Oberlicht und habe (wie mir jetzt klar wird) unbewußt auch meinen Weg zur Erleuchtung gesucht. Ich hätte vielleicht die Augen nicht so verleiern sondern schließen sollen. Aber so leicht hat es mich doch schon abgehoben.


Japanisch sprechen

Die Japanische Sprache werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr lernen. Auf unseren Vorbereitungsabenden hat uns Norico ein paar Vokabeln beibringen wollen. Bis jetzt habe ich mir noch kein Wort gemerkt.




Mein Nachbar Arno hat mir sein altes Japanisch-Lehrbuch geliehen. Vor über 30 Jahren wollte er sich auf eine Karriere als Baustoffverfahrenstechniker in Japan vorbereiten. Jetzt habe ich über 200 vergilbte Seiten per Schreibmaschine und Hand geschrieben mit Vokabeln zu chemischen Verbindungen, Materialprüfverfahren und Betonherstellung, die ich noch nicht mal auf deutsch bisher kannte.

Einen wichtigen Satz habe ich gefunden. Falls uns jemand auf japanisch anspricht, sage ich:

ware-ware-na nihonjin de wa nat. Doitsujin dearu.

(Wir sind keine Japaner, wir sind Deutsche)

Wednesday, February 15, 2006

Japanisch essen

Vorwort

Nächsten Mittwoch fliege ich mit Jonas und noch 130 Leuten aus Weimar nach Japan.
Wir haben für 5 Tage ein volles Programm. Seit Wochen sehe ich nur noch japanische Filme, lese Bücher von japanischen Autoren, Reiseführer, Gebrauchsanweisung für Japan und habe in Zeitschriften nur noch ein Auge für Architektur in Tokio.
An 3 Abenden wurden uns Filme über Zen-Buddhismus gezeigt, erste Vokabeln gelehrt und japanisch gegessen.

Vorbereitung auf Japanisches Essen

Habe mich stufenweise an das Japanische Essen gewöhnt. Damit habe ich begonnen.


Montag hat uns der Koch vom Dorint ein Menu in 3 Gängen gezaubert. Er war noch nie in Japan. Das chinesische Geschirr wurde ihm verziehen. Für uns war das Essen sehr fremd. Nori unsere japanische Dolmetscherin war begeistert. Ich fand es auch ganz lecker. Nur, es fehlte die Sättigungsbeilage. Habe beschlossen vorsichtshalber ein paar Tafeln Schokolade oder Müsliriegel mitzunehmen.



Inzwischen klappt das Essen mit Stäbchen auch ganz gut. Wenn es Eierlaufen in einer japanischen Variante gäbe, also mit Stäbchen und Sushi, würde ich vielleicht Chancen auf eine gute Plazierung haben.